Haare & Kopfhaut
Die Kopfhaut - mehr als eine äußere Hülle
Glatzenträger präsentieren sie ganz offen, bei Anderen verbirgt und versteckt sie sich unter einer Haarpracht und mehr oder weniger extravaganten Frisuren: Die Kopfhaut - mehr als eine äußere Hülle.
Es sind die wichtigen Situationen im Leben, in denen es gilt, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. Zwar ist die Funktionalität der Haut für diese Weisheit nur bedingt von Interesse, dennoch spielt die Kopfhaut bei der Regulierung der Körpertemperatur eine große Rolle. Natürlich kann sie noch vielmehr. Ihre Aufgaben sind vielfältig.
Wenn wir an unser größtes Organ, die Haut, denken, dann meistens nicht direkt an die Kopfhaut. Wir schauen ins Gesicht und betrachten. Wir sehen, in welchem Zustand sie sich befindet. Erkennen, ob jemand jung oder alt ist. Manchmal auch, ob er gesund ist oder nicht.
Haut: Was kann unser größtes Organ?
Zum ArtikelDie Kopfhaut dagegen fällt nicht direkt ins Auge. Als Schutzmantel für unseren Körper wird sie selbst bedeckt und geschützt durch unsere Haare. Eine gesunde Kopfhaut wiederum ist wichtig für Aussehen und Zustand der Haare.
Unser Blick ins Gesicht fällt auf die äußere Schicht der Haut, auf die Oberhaut, auch Epidermis genannt, die auch die wichtige Barriereschicht, die Hornschicht (Stratum corneum), bildet. Darunter befindet sich die Lederhaut (Dermis). Die unterste Schicht ist die Unterhaut oder Subcutis. In unserem Artikel „Die Haut, unser größtes Organ“ sind wir etwas näher auf den Aufbau der Haut und ihrer Funktionen eingegangen.
Die menschliche Haut ist aber weit mehr als nur die äußere Hülle des Körpers. Nicht nur dass sie sich alle vier Wochen komplett erneuert, sie ist auch die Schnittstelle zwischen Organismus und Außenwelt. Unsere Lebensweise in modernen, stark von Industrieproduktion und Konsum geprägten Gesellschaften bringt eine Menge Belastungen und Risiken mit sich. Die Umweltverschmutzung ist ein ernstzunehmendes Problem. Auch die „natürliche“ Umwelt verändert sich, und wir haben z.B. verstärkt mit UV-Belastungen, etc. zu tun.
Die Kopfhaut, auch wenn sie durch die Haare geschützt wird, ist sensibel und empfindsam. Zu viel Sonne und UV-Bestrahlung z.B. kann genauso zu einem schädlichen Sonnenbrand auf dem Kopf führen, wie im Gesicht, den Armen oder Beinen.
Weitere mögliche Faktoren, die zu einer Beeinträchtigung für gesunde Kopfhaut führen können:
- Falsch ausgewählte Shampoos
- Kälte
- Hitze durch Fön oder Lockenstab
- trockene Luft (z.B. durch Heizungen)
- Umweltverschmutzung im Allgemeinen
- Mangelernährung
- Stress
- Hormonelle Veränderungen
- zu häufiges waschen
- Krankheiten
- Medikamente
Rötungen, Juckreiz, Austrocknung und Schuppenbildung können entstehen und sehr unangenehm sein.
Generell kann man sagen, dass die Kopfhaut in verschiedene Typen/Klassen eingeteilt werden kann. Neben den oben genannten Faktoren können auch erblich bedingte Gründe eine Rolle spielen, weshalb man diesen oder jenen Typen Kopfhaut hat.
Es kann unterschieden werden zwischen:
- Normale/gesunde Kopfhaut
- Juckende Kopfhaut
- Fettige Kopfhaut
- Trockene + empfindliche Kopfhaut
- Schuppende Kopfhaut
Während bei der gesunden Kopfhaut die Hautbarriere tadellos funktioniert und die Talgdrüsen genau die Menge Talg und Fett produzieren, wie nötig, kommt es bei den übrigen Arten quasi zu Funktionsstörungen. So kann eine gestörte Feuchtigkeitsbalance zu Juckreiz und trockener Kopfhaut führen.
Man könnte meinen, dass die schuppende Kopfhaut aus einer viel zu trockenen Kopfhaut resultiert. In der Tat können die unangehmen, juckenden Schuppen aber auf trockener als auch auf fettiger Kopfhaut entstehen und für Probleme sorgen. Grund ist eine Störung der regelmäßigen Hauterneuerung, die in der Regel ca. 28 Tage dauert.
Schuppen auf trockener Kopfhaut entstehen z.B. durch eine enorme Verkürzung dieser Zeitspanne (7-21 Tage). Bei Schuppenbildung auf fettiger Kopfhaut ist die Talgproduktion im Ungleichgewicht. Zusammen mit der verkürzten Phase der Hauterneuerung entstehen eher feuchte, klebrige Schuppen.
Die fettige Kopfhaut geht auf eine Talg-Überproduktion zurück. Es wird so viel „Flüssigkeit“ produziert, dass die Haare nicht mehr in der Lage sind, alles aufzunehmen. Dadurch bekommen sie ihren fettigen „Glanz“ und sehen schnell schmierig aus.
In allen Fällen ist eine sorgsame Haut- und Haarpflege wichtig. Sollten sich Probleme, z.B. Schuppen, Rötungen oder Juckreiz auch durch regelmäßige Pflegeroutinen nicht lösen lassen, ist es ratsam einen Dermatologen aufzusuchen.