Die Welt der Actives
Altern gehört zum Leben
Alle wollen alt werden, niemand will es sein. Irgendwie absurd, oder? Älter werden ist negativ behaftet. Dabei muss und sollte das gar nicht so sein. Ein erster Schritt für eine positivere Wahrnehmung: Aus Anti-Aging wurde Well-Aging.
Altern gehört zum Leben und ist die natürlichste Sache der Welt. Vor allem an der Haut lassen sich Alter und Altern erkennen, und Altern wird mit Abbau und Verfall assoziiert. 1746 schuf der italienische Künstler Pompeo Batoni das Ölgemälde „Die Zeit befiehlt dem Alter, die Schönheit zu zerstören“. Die Zeit wird darauf als alter Mann mit einer Sense dargestellt, das Alter als alte Frau und die Schönheit als junge Frau. Die Schönheit endet, wenn sie der Zeit zum Opfer fällt.
Aus Anti Aging wird Well Aging
Allerdings verändert sich in vielen Gesellschaften die negative Einstellung zum Altern. Dieser Trend spiegelt sich auch in der Werbung entsprechender Kosmetikprodukte. Anti-Aging hieß es früher, so ungemein negativ, zuweilen sogar angsteinflößend. Lasst uns die Alterung aufhalten. Das ist nach heutigem Kenntnisstand leider nicht möglich, aber auch unabhängig von dieser unerfreulichen Tatsache wird mit der Alterung positiver umgegangen. Heute spricht man vom Better Aging oder vom Well Aging.
Die Ursachen der Alterung sind mannigfaltig und komplex. Lange Zeit glaubte man, dass einzig unsere Gene den Prozess bestimmen. Es gibt aber nicht den einen Grund. Daneben spielen auch weitere Einflüsse eine Rolle, die endogenen wie exogenen Ursprungs sein können. Zu den endogenen, also inneren Einflüssen gehören zum Beispiel unsere Hormone oder auch die unzähligen Mikroorganismen, die dauerhaft Gäste unseres Körpers sind. Zu den exogenen, äußeren Einflüssen gehören Umwelteinflüsse, wie Klima, Luftverschmutzung, Umweltgifte, Sonneneinstrahlung oder extreme Temperaturen. Auch, ob wir rauchen oder einen ungesunden Lebensstil führen, spielt dabei eine Rolle. Diese inneren und äußeren Umwelteinflüsse, die nicht genetisch bedingt sind, werden auch als Exposom bezeichnet.
Wirkstoffe und Hero Ingredients
In den letzten Jahren kam verstärkt der Begriff der „Hero Ingredients“ auf. Sind die die besseren Wirkstoffe? In erster Linie sind das Substanzen, die die Verbraucher bereits seit langem kennen und deshalb einen großen Vertrauensvorschuss genießen. Diese Stoffe müssen gar nicht unbedingt etwas mit Haut- oder Haarpflege zu tun haben. Oft kennt man sie auch aus eher medizinischer Verwendung oder als Nahrungsergänzungsmittel. Allen gemein ist aber, dass man ihnen positive Effekte auf die Gesundheit nachsagt.
Zu solchen Hero Ingredients gehören zum Beispiel Retinol, Ascorbinsäure, Niacinamid, Tocopherol, Biotin oder Panthenol. Das sagt Ihnen nichts, oder nur ein bisschen? Vielleicht kennen Sie aber Vitamin A, Vitamin C, Vitamin B3, Vitamin E, Vitamin B7 oder Provitamin B5? Das sind die sogenannten Trivialnamen dieser Substanzen. Daraus lässt sich auf jeden Fall schon einmal ableiten, dass den Vitaminen ein guter Ruf vorauseilt. Dass sie tatsächlich nach Auftragung auf das Haar oder die Haut positive Effekte haben, lässt sich aber nicht pauschal sagen. Die Vitamine sind auch keineswegs eine einheitliche Substanzklasse, von der man sagen könnte: Okay, das ist ein Vitamin, das muss ja gut sein. Vitamine sind unterschiedliche chemische Verbindungen. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann, sondern aufnehmen muss. Außerdem zählen Bestandteile der Haut und der Haare zu den Hero Ingredients, wie Keratin, Collagen oder Hyaluronsäure.
Letztere Substanzen sind Verbrauchern auch aus Anwendungen im Rahmen der Schönheitschirurgie vertraut. Warum vertrauen Verbrauchern diesen Substanzen? Einerseits sind sie „körpereigen“ - oder genauer „haut“- oder „haareigen“. Andererseits sind sie seit Jahrzehnten bekannt, werden also als besonders sicher eingeschätzt.
Sicherheit steht ganz oben
Am Ende, wenn das Produkt in den Handel kommt, dann kann der Endverbraucher sicher sein: Das Shampoo, die Gesichtscreme, die Sonnenmilch oder der Lippenstift sind sicher und unbedenklich zu gebrauchen. Geregelt und zertifiziert durch die EU-Kosmetikverordnung ((EG) Nr. 1223/2009). Durch sie wird sehr genau festgelegt, welche Inhaltsstoffe in einem kosmetischen Produkt angewendet werden dürfen oder für welche Stoffe es Einsatzbeschränkungen in Form von Anwendungsgebieten und Dosierungen existieren. Verbrauchersicherheit hat oberste Priorität. Für Allergiker, Kontaktallergiker und/oder Menschen mit sehr empfindlicher und sensibler Haut sind die INCI-Angaben auf den Produkten eine große Hilfe. Mit deren Unterstützung sind sie in der Lage, Stoffe, auf die sie empfindlich reagieren, direkt zu identifizieren, um auf andere Produkte und Stoffe ausweichen zu können.