Die Haut
Die Haut, unser größtes Organ
Schöne Haut ist für viele Menschen erstrebenswert: gesunde Farbe, möglichst makellos, ohne Falten.
Dafür unternehmen Frauen jeden Alters eine Menge. Aber auch Männer entwickeln immer mehr ein Bewusstsein dafür. Allerdings ist die Haut viel mehr als eine schöne Außenhülle des Körpers. Oberflächlich betrachtet eher langweilig, ist sie als Flächenorgan doch höchst komplex konstruiert. Das schauen wir uns mal gewissermaßen unter dem Mikroskop an.
Die Haut ist nicht nur das größte Organ unseres Körpers, sondern auch die Struktur, die direkten Kontakt zur Umwelt hat. Sie hat viele Funktionen, bildet eine Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse und wir und andere Personen sehen sie – das macht ihr Aussehen und ihre Gesundheit so wichtig. Sie besteht aus mehreren Schichten, die ihrerseits wieder untergliedert sind.
Wenn wir uns oder andere anschauen, blicken wir auf ihre äußere Schicht, die Oberhaut, auch Epidermis genannt, die auch die wichtige Barriereschicht, die Hornschicht (Stratum corneum), bildet. Darunter befindet sich die Lederhaut (Dermis). Die unterste Schicht ist die Unterhaut oder Subcutis. Zu der Haut zählen auch die Hautanhangsgebilde (Adnexa) wie Haare, Schweiß- und Talgdrüsen und Nägel, da sie auch von der Haut gebildet werden.
Die Oberhaut (Epidermis)
Wie bei allen Schichten der Haut, variiert die Dicke je nach Körperregion. Die Oberhaut oder Epidermis ist im Durchschnitt gerade mal ca. 0,1 Millimeter dick (an den Augenliedern dünner, an den Fußsohlen dicker). Schauen wir sie im Querschnitt an, erkennen wir, dass die Oberhaut im Wesentlichen aus weiteren zwei Schichten aufgebaut ist. Ganz oben befindet sich die Hornschicht, die aus toten Zellen besteht. Die Hornzellen, die sich dort befinden, werden in der tiefer liegenden Keimschicht von den Keratinozyten gebildet. Sie wandern nach oben zur Oberfläche, verhornen dabei und werden schließlich abgestoßen. Wir verlieren dabei über 200 Millionen Hautzellen pro Tag (oder ca. 58 kg in unserem Leben)! 30 Tage dauert dieser Prozess, in dem sich die Epidermis ständig erneuert (die Erneuerung der Hornschicht ca. 14 Tage).
Frage:
Wussten Sie, dass die abgestoßenen Zellen ein wesentlicher Bestandteil von Hausstaub sind?
Die Zellen sind übrigens sehr empfindlich gegen UV-Strahlen. Deshalb befinden sich Pigmentzellen (Melanozyten) in der Keimschicht. Durch die Strahlung angeregt, bilden sie ein schützendes Pigment, das Melanin. Das Melanin wird dann von den Keratinozyten aufgenommen. Als Ergebnis sehen wir eine Bräunung der Haut, die das Erbgut in den Zellen bei stärkerer Sonneneinstrahlung schützen soll.
Sowohl die Hornschicht als auch der Rest der Epidermis enthalten keine Blutgefäße. Überall, wo die Haut sehr beweglich sein muss, ist sie sehr dünn – etwa am Augenlid. An Händen und Fußsohlen dagegen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind, verdickt sie sich. Schwielen sind beispielsweise typische Erscheinungsformen einer stark verdickten Hornschicht. Damit schützt sich die Haut vor Verletzungen und Eindringlingen.
Die Lederhaut (Dermis)
Während die Epidermis die Schutzfunktion der Haut ermöglicht, sorgt die Lederhaut oder Dermis hauptsächlich für die Festigkeit der Haut. Ihre zwei Schichten bestehen aus sehr belastbaren und gleichzeitig beweglichen Fasern.
Talgdrüsen in der Dermis sorgen für die nötige Geschmeidigkeit. Sie befinden sich fast überall im Körper – mit Ausnahme der Innenflächen der Hände und der Fußsohlen. Am häufigsten finden sie sich im Gesicht, auf der Kopfhaut und den Schultern. Dies ist auch der Grund, dass Gesicht, Kopfhaut und Haare manchmal fettig sind, wenn zuviel Talg produziert wird.
Auch Ohrenschmalz wird u.a. von den Talgdrüsen produziert. Daneben enthält die Lederhaut unsere Schweißdrüsen – schlappe 2 bis 3 Millionen hat jeder von uns davon. Der Schweiß hilft mit bei der Regulierung unserer Körpertemperatur, seine Bestandteile erzeugen zudem einen Teil des Säuremantels auf der Hautoberfläche und hält ihn mit einem pH-Wert von 5-6 konstant und gesund.
Die Unterhaut (Subcutis)
Die Unterhaut oder Subcutis schließlich ist das Bindeglied zum unter der Haut liegenden Körpergewebe. Oder besser gesagt: ihre Gleitschicht. Denn die Haut soll sich ja nicht fest verbinden, sondern beweglich bleiben. Ihre Verschiebbarkeit muss auf ganz verschiedenen „Untergründen“ gewährleistet sein: Knochen, Muskeln, Sehnen oder Fettgewebe. Sie enthält zudem unser Körperfett.
Wir tun gut daran, dieses komplexe Organ zu pflegen. Am besten täglich und intensiv. Für ein gutes Gefühl, unser Wohlbefinden und unser Aussehen.