Haut & Hauttypen
Lichtdermatosen: Wenn Haut reagiert
Die akute Reaktion der Haut auf eine zu hohe Dosis UV-Strahlung, die vermutlich jeder kennt, bzw. schon einmal erleben musste, ist z.B. die Dermatitis Solaris, besser bekannt als der gemeine Sonnenbrand. Daneben gibt es aber weitere Reaktionen unserer Haut auf Licht und im Speziellen auf Sonnenlicht, die zur Gattung der Lichtdermatosen zählen.
Der Sonnenbrand ist die Art Lichtdermatose, die am häufigsten vorkommt, die vermutlich die meisten Menschen kennen. Es gibt weitere Formen dieser Dermatose, die man in keinem Fall unterschätzen sollte. Warum? Wieso? Weshalb? Treten Symptome bei Ihnen auf, ist es auf jeden Fall ratsam einen Dermatologen oder eine Dermatologin aufzusuchen. Ursachenforschung ist wichtig und sollte nicht erst nach ein paar Tagen des Abwartens betrieben werden.
Vorsicht ist besser als Nachsicht. In Bezug auf unser Anliegen das Thema Sonnenschutz noch näher zu den Menschen zu bringen, haben wir diesen Hinweis ganz bestimmt schon das eine oder andere Mal verwendet. Wenn wir nun auf das Thema Lichtdermatosen zu sprechen kommen, passt er wieder.
Gerade in Phasen, in denen Ihre Haut nicht mehr an die Sonne gewöhnt ist, kann die Haut übermäßig stark und unangenehm bis schmerzhaft auf die Bestrahlung durch die Sonne reagieren. Das kann der erste lange Spaziergang in der Frühlingssonne sein, oder der erste Besuch des sonnengefluteten Freibades nach total verregneten Wochen. Die Sonne, besser gesagt ihre UV-Strahlen, sind für Ihre Haut eine „neue“ Belastung nach längerer Zeit ohne genau diese Sonnenstrahlen. Der sogenannte Eigenschutz der Haut ist noch nicht ausgebildet und macht Sie noch empfänglicher für Hautschäden.
Verwenden Sie deshalb direkt den passenden Sonnenschutz in Form von UV-A und UV-B Schutz, um u.a. eine Dermatose möglichst zu vermeiden.
Aber was hat es mit diesen Reaktionen auf sich?
Unser Körper und die Sonne pflegen eine Beziehung, die die unterschiedlichsten Reaktionen hervorruft. Wenn es um die Reaktionen durch UV-Strahlung geht, dann spielen die Lichtdermatosen eine große Rolle, die in zahlreichen Varianten vorkommen können. Umgangssprachlich werden diese Beschwerden auch unter den Begriffen Sonnen-, Foto- oder Lichtallergie zusammengefasst und umschrieben.
Streng genommen sind es allerdings keine Allergien. Die Bezeichnung steht eher als Art Überbegriff für ganz unterschiedliche Hauterkrankungen, die mehr oder weniger alle durch den direkten Einfluss von Licht und UV-Strahlung auf den Körper entstehen. Es können aber auch in Kombination mit toxischen Substanzen (phototoxische Dermatosen), bei Stoffwechelstörungen oder genetischen Faktoren Lichtdermatosen auftreten. Eine dermatologische Untersuchung ist bei allen genannten Formen auf jeden Fall ratsam.
Die UV-Strahlen der Sonne kann man weder sehen noch fühlen. Das macht sie so gefährlich. Besonders gefährdet sind unsere Haut und Augen.
Sichtbare Anzeichen für übermäßige Sonnenexposition
- Sonnenbrand / Erythem (hauptsächlich UVB, teilweise UVA)
- Lichtdermatosen / Sonnenallergie (hauptsächlich UVA)
- Vorzeitige Hautalterung / Falten / Lederhaut / Pigment-, bzw. Altersflecken
- Hautkrebs (Basal- und Plattenepithelkarzinom, Melanom)
- Linsentrübung in den Augen
Bei den sichtbaren Anzeichen für eine übermäßige und schädliche Sonnenexposition muss man unterscheiden zwischen: 1.) Schäden, die unmittelbar, bzw. sehr kurzfristig auftreten. Die Rötung der Haut, Mallorca-Akne und Sonnenbrand seien hier genannt und 2.) Schäden, die erst nach Monaten oder Jahren auftreten, wie z.B. Hautkrebs und Falten.
Was passiert, wenn wir ohne Schutz auf UV-Strahlung treffen, oder besser formuliert, wenn UV-Strahlung auf unsere ungeschützte Haut trifft? Ein kleiner Teil der Strahlung wird direkt an der Hautoberfläche reflektiert. Der größere Teil wiederum bahnt sich seinen Weg und geht förmlich in und unter die Haut. Dabei macht die jeweilige Wellenlänge den Unterschied in der Eindringtiefe aus. UVB-Strahlung findet ihren Platz eher in der Oberhaut, während die UVA-Strahlen tiefer in Haut und Gewebe eindringen können. Verbunden damit: Chemische Reaktionen und biologische Prozesse, die für unser Leben elementare Bedeutung haben, aber auch Gefahren in sich bergen.
Welche Arten von Lichtdermatosen gibt es?
Fängt Ihre Haut nach dem erstem längeren Aufenthalt in der Sonne an ungewohnt stark zu jucken, sich zu röten, es bilden sich sogar kleine Bläschen, Quaddeln oder Pusteln, dann hat sie vermutlich eine Lichtdermatose erwischt. Wissenschaftler sprechen dabei von einer qualitativ abnormen Reaktion auf Sonnenlicht, bzw. UV-Strahlung. Die Symptome gehen von ihrer Intensität her über die eines Sonnenbrandes hinaus.
In den meisten Fällen entwickeln sich die Beschwerden zeitversetzt erst ein paar Stunden bis gar zu ein paar Tagen nach dem „Sonnenbad“ und werden sichtbar. Handelt es sich um eine polymorphe Lichtdermatose (PLD) sind besonders die Hautpartien betroffen, die die Sonne direkt erreicht hat, wie z.B. Gesicht, Hals, Arme und Beine. Die Symptome sind nicht immer gleich und können auch vereinzelt auftreten. Auch wenn diese Form unangenehm und teilweise auch schmerzhaft verlaufen kann, gibt es auch eine positive Nachricht: Die Symptome bilden sich in der Regel selbstständig zurück und hinterlassen meistens keine Narben o.ä.. Voraussetzung ist die Vermeidung von UV-Strahlen für die kommenden Tage.
Sollte es sich nicht komplett verhindern lassen, verwenden Sie Sonnenschutzmittel mit einem hohen LSF. Der Sonnenschutzfaktor ist eng verbunden mit dem UV-B Schutz. Achten Sie aber unbedingt auch auf den UV-A Schutz in dem Produkt Ihrer Wahl. Dabei kann man den LSF lediglich als Indikator für die Quantität des Schutzes verstehen. Der Anteil des UVA-Schutzes wiederum steht für die Qualität des gesamten UV-Schutzes. Für das Verständnis, was eine gute Sonnencreme ausmacht, ein nicht zu vernachlässigender Fakt.
Ein weiterer Aspekt von PLD: Bei weiteren Sonnen-, bzw. Lichtexpositionen (auch mit Sonnencreme) fängt die Haut an, sich an die Sonne zu gewöhnen, da die Haut dicker wird und Melanin bildet. Dadurch verringern sich die Symptome. Es kann allerdings sein, dass im nächsten Frühjahr die Beschwerden erneut auftreten und der Prozess des Gewöhnens erneut gestartet werden muss.
Es gibt verschiedene Arten von Lichtdermatosen, die sich in Ursache und Häufigkeit ihres Vorkommens unterscheiden. Auch wenn die Forschung bezüglich Ursachen und Auslöser der Lichtdermatosen noch etliche Fragen zu beantworten hat, scheinen es vorwiegend die UV-A Strahlen zu sein, die diese Art der Hautprobleme verursachen.
Bekannteste Arten der Lichtdermatose
- Polymorphe Lichtdermatose (PLD)
Neben den im Artikel beschriebenen Symptomen gibt es mit der Mallorca-Akne (Acne aestivalis) eine Unterart der PLD. Allerdings ist sie nicht mit der gewöhnlichen Akne zu verwechseln. Auch hier wird der Begriff eher umgangssprachlich benutzt. Kleine juckende Pusteln sind typisch. Ursache ist eine Störung der Talgdrüsenfollikel. - Phototoxische Dermatitis
- Photoallergische Dermatitis
- Urticaria solaris - Lichturtikaria
- Chronische aktinische Dermatitis (CAD)
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Gewöhnen Sie sich langsam an die Sonne und verwenden Sie den passenden Sonnenschutz. Dem Genuss des Sommers steht danach nichts mehr im Wege.
Auch wenn eine PLD von alleine wieder verschwindet, kann es in einigen Fällen durchaus zu einer stärkeren Beeinträchtigung kommen. Bitten wenden Sie sich in solchen Fällen direkt an einen Arzt und lassen sich von einem Experten diagnostizieren und behandeln.