Sonnenlicht
Die künstliche Sonne
Es gibt sie, die Solarienliebhaber. Braun werden, ohne in die Sonne zu gehen. Aber ist künstliche Bestrahlung „besser“, als das UV-Licht der Sonne?
12 Uhr mittags. Irgendwo in einem Land am Äquator. Blauer Himmel, die Sonne lacht. Nicht nur wegen der heißen Temperaturen werden Sie daran erinnert, sich sofort vor den UV-Strahlen der Sonne zu schützen, oder? Sonnenschutz ist im Bewusstsein endlich angekommen. Man denkt daran. Übrigens: Der UV-Index – ab 11 gelten die Belastungen als extrem – weist unter diesen Bedingungen 11 und mehr aus. Schutz ist ein absolutes MUSS. Kleidung, Hut und Sonnenbrille sollten den ganzen Tag ihr Begleiter sein. Schauen Sie auf die Einheimischen. Die suchen den Schatten und/oder den Aufenthalt in Gebäuden bei solchen Bedingungen.
Kurzer Szenenwechsel. Gleiche Bestrahlungsstärke. Uhrzeit und Land des Aufenthaltes spielen keine Rolle. Sie tragen lediglich eine Schutzbrille und liegen, bzw. „sonnen“ sich im Solarium mit der gesetzlich geregelten Bestrahlungsstärke von max. 0,3 Watt pro Quadratmeter. Ist diese künstliche Sonne weniger intensiv mit ihren Strahlungen, weniger gefährlich? Die klare Antwort: NEIN.
Diese Bestrahlungsstärke finden Sie auch in der eingangs beschriebenen Situation am Äquator vor. Der UV-Index würde auch hier 11 und mehr anzeigen. Egal, ob Sie sich den UV-Strahlen der Sonne, also der natürlichen Strahlungsvariante aussetzen, oder den UV-Lichtröhren der Sonnenbank – schädlich und gefährlich sind beide.
Und trotzdem verzichten die Nutzer der Solarien komplett auf Schutz. Der Wunsch nach angenehmer Hautbräunung ist größer als die Vernunft.
Zu beachten ist auch, dass besonders in die Jahre gekommene Solarien ihr Hauptaugenmerk auf eine intensive UVA-Bestrahlung gelegt haben. Dies führte und führt zwar sehr schnell zu einem dunklen Teint, aber die langfristigen Schäden sind nicht zu kalkulieren. Da man keinen Sonnenbrand durch diese einseitige Bestrahlungsvariante bekommt, ist die Gefahr groß, sich in einer scheinbaren Sicherheit zu wiegen, die es effektiv aber nicht gibt.
Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat übrigens beide Arten der UV-Strahlung, natürliche und künstliche, in die höchste Risikogruppe der krebsauslösenden Faktoren eingestuft. „UV-Strahlung verursacht neben der gewünschten Bräunung binnen Sekunden Schäden im Erbgut der Hautzelle. Aus Zellen mit solch geschädigtem Erbgut kann sich auch Jahrzehnte später noch Hautkrebs entwickeln“, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe.
Wer trotzdem nicht auf den Besuch im Solarium verzichten möchte, sollte bei der Auswahl des richtigen Anbieters ein paar Dinge beachten. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat eine nützliche Checkliste online gestellt.
Sonne und ihre UV-Strahlen sind wichtig für unser Leben und unsere Gesundheit, aber es ist auch wichtig, vernünftig damit umzugehen, und sich ausreichend vor zu viel zu schützen.
Sie sollten sich und Ihre Haut nicht unnötig belasten. Die Dosis macht´s.